Jacquand

[130] Jacquand (spr. schakāng), Claudius, franz. Maler, geb. 6. Dez. 1805 in Lyon, gest. 3. Mai 1878 in Paris, war Schüler der Kunstakademie in Lyon, später des Malers Fleury-Richard in Marseille und ging 1838 nach Paris, wo er eine reiche Tätigkeit namentlich im historischen Genre entwickelte und große Erfolge erzielte, obgleich es den Gestalten auf seinen Bildern oft an lebhaftem Ausdruck und an Bewegung fehlte. Gleichwohl fanden mehrere im historischen Museum zu Versailles (Jacques Molay nimmt Jerusalem, und das Kapitel der Johanniter) und im Museum des Luxembourg (öffentliche Buße in einem Kloster der Eremiten zu St.-Maurice und letzte Zusammenkunft Karls I. von England mit seinen Kindern, 1855) Ausnahme. Zu den bedeutendern seiner übrigen Werke gehören die Wandgemälde in der Kapelle der heiligen Jungfrau zu St.-Philippe-du-Roule (1858–60) und die Staffeleibilder: die unterbrochene Mahlzeit, Bonaparte in Nizza (1869), Gaston de Foix nimmt Abschied von seiner Mutter, Kolumbus und sein Sohn (1870), Wilhelm der Schweigsame von Oranien, der Tod des Herzogs von Orléans u. a. in den Museen zu Rotterdam, Hamburg und in der Neuen Pinakothek zu München.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 130.
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