Jadassohn

[132] Jadassohn, Salomon, Klavierspieler und Komponist, geb. 13. Aug. 1831 in Breslau, gest. 1. Febr. 1902 in Leipzig, war 1848 zuerst Schüler des Leipziger Konservatoriums, dann 1849–51 Schüler von Liszt in Weimar, kehrte aber 1852 nach Leipzig zurück und nahm die Studien unter Hauptmann wieder auf. Er blieb nun als Musiklehrer in Leipzig, wurde 1866 Dirigent des Gesangvereins »Psalterium«, dirigierte 1867–69 die Euterpekonzerte und wurde 1871 als Theorielehrer am Konservatorium angestellt. I. hat zwar Vokalwerke und Instrumentalwerke aller Art geschrieben (4 Sinfonien, 2 Ouvertüren, 4 Serenaden, 2 Klavierkonzerte, Klavierquartette,-Quintette,-Trios, und Streichquartette, Chorwerke: »Vergebung« und »Verheißung«, »Johannistag« [Frauenchor], Psalmen, Motetten etc.), doch haben nur einige in Kanonform geschriebene Werke (Orchesterserenade Op. 35, Klavierserenaden Op. 8 und 125, Gesangsduette Op. 9 und 36,38,43) stärkeres Interesse erweckt. Geschätzt und verbreitet, auch z. T. in fremde Sprachen übersetzt, sind seine theoretischen Handbücher: »Lehrbuch der Harmonie« (Leipz. 1883, 7. Aufl. 1903), »Lehrbuch des Kontrapunktes« (1884, 4. Aufl. 1903), »Die Lehre vom Kanon und von der Fuge« (1884, 2. Aufl. 1898), »Die Formen in den Werken der Tonkunst« (1889, 3. Aufl. 1901), »Lehrbuch der Instrumentation« (1889), »Die Kunst zu modulieren und zu präludieren« (1890, 2. Aufl. 1902), »Allgemeine Musiklehre« (1892), »Elementarharmonielehre« (1895), »Methodik des musiktheoretischen Unterrichts« (1898), »Das Wesen der Melodie in der Tonkunst« (1899), »Das Tonbewußtsein. Die Lehre vom musikalischen Hören« (1899) und »Der Generalbaß« (1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 132.
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