Jentzsch

[228] Jentzsch, Alfred, Geolog, geb. 29. März 1850 in Dresden, studierte seit 1867 an der dortigen Technischen Hochschule und in Leipzig Mathematik und Naturwissenschaften, beteiligte sich bei der königlich sächsischen geologischen Landesuntersuchung und wurde 1875 Geolog die Physikalisch-ökonomischen Gesellschaft in Königsberg und Vorstand des Provinzialmuseums, später Direktor dieser Gesellschaft und Vorsitzender des Preußischen Botanischen Vereins daselbst. Zugleich habilitierte er sich an der Königsberger Universität und wurde später zum Professor ernannt. 1881 wurde er Bezirksgeolog der Geologischen Landesanstalt in Berlin, und 1899 ging er als Landesgeolog nach Berlin. Er schrieb: »Die geologische und mineralogische Literatur des Königreichs Sachsen etc.« (Leipz. 1874); »Über die Ursachen der Eiszeit« (im »Neuen Jahrbuch für Mineralogie«, 1873); »Schwanken des festen Landes« (Königsb. 1875); »Bericht über die geologische Durchforschung der Provinz Preußen« (das. 1877–78, 2 Bde.), »Die Moore der Provinz Preußen« (das. 1878); »Die Zusammensetzung des altpreußischen Bodens« (das. 1879); »Bericht über die geologische Durchforschung des norddeutschen Flachlandes 1878–1880« (das. 1881); »Die neuern Fortschritte der Geologie Westpreußens« (1888); »Übersicht der Geologie Ost- und Westpreußens« (Königsb. u. Berl. 1892); »Der Frühlingseinzug des Jahres 1893« (Königsb. 1894). Auch lieferte er mit Berendt eine geologische Karte der Provinz Preußen, 1: 100,000 (Berl. 1878), mit G. Vogel eine Höhenschichtenkarte Ost- und Westpreußens (Königsb. 1892) und beteiligte sich an Gerhardts »Handbuch des deutschen Dünenbaues« (Berl. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 228.
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