Kalamáta

[447] Kalamáta (offiziell Kalâmä), Hauptstadt des griech. Nomos Messenien im Peloponnes, am Fluß[447] Nedon, infolge seiner Anschwemmungen 2 km vom Busen von Koron (Messenischer Golf) entfernt, in fruchtbarer Gegend an der Eisenbahn K.-Argos gelegen, ist Sitz eines Erzbischofs und eines deutschen Konsuls, hat einen Hafen (Neä Kalamä), eine Filiale der Griechischen Nationalbank, eine verfallene fränkische Burg, Gymnasium, 7 Zeitungen und (1896) 14,298 (Gemeinde 20,309) Einw. Als Ausfuhrplatz für das wohlbebaute, blühende Messenien (Korinthen, Feigen, Seide, Olivenöl, Mistelwein) ist K. eine aufblühende Hafenstadt. Wert der Ausfuhr 1902: 9,5 Mill. Fr.; 1901 liefen im internationalen Verkehr 259 Schiffe von 307,115 Ton. aus. – K., an Stelle des antiken Pherae oder Pharae gelegen, im 13. Jahrh. im Besitz Villehardouins und seiner Nachkommen und eine seiner Ritterburgen, ward später von den Venezianern erobert, die es im 18. Jahrh. an die Türken verloren. 1821 war K. eine der ersten Städte, die durch den allgemeinen Aufstand befreit wurden. Am 9. April d. J. ward daselbst die erste griechische Nationalversammlung unter dem Namen des Senats von Messenien eröffnet. 1825 ward es von Ibrahim Pascha fast gänzlich zerstört.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 447-448.
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