Karácsonyi

[609] Karácsonyi (spr. karātschonji), Johann, ungar. Historiker, geb. 15. Dez. 1858 in Gyula, wirkte, zum Priester geweiht, als Professor am bischöflichen Seminar in Großwardein und lebt jetzt als Professor der Kirchengeschichte in Budapest. Er ist Mitglied der ungarischen Akademie und gegenwärtig der beste Kenner des Árpádenzeitalters. Von seinen (in ungarischer Sprache erschienenen) Werken sind zu nennen. »Ungarn und das große Kirchenschisma« (1885); »Das Leben und Wirken des heiligen Gerhards« (preisgekrönt,[609] 1887); »Die Urkunden des heiligen Stephans und die Bulle Papst Silvesters II.« (preisgekrönt, 1891); »Geschichte des Békéser Komitats« (1896); »Die Landeseroberung und Siebenbürgen« (1896); »Die Ahnen Bethlen Gábors« (1897); »Die Goldene Bulle« (1899); »Der heilige Emerich« (1899); »Die ungarischen Geschlechter bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts« (preisgekrönt, Bd. 1–3, Budapest, Akademie, 1900–03); »Verzeichnis der unechten, falsch datierten und undatierten Urkunden bis zum Jahr 1400« (1900); »Denkmäler aus der Reformationszeit« (mit Vimyitai und Rapaics; Bd. 1 u. 2,1526 bis 1534, Budap. 1902); »Geschichte des heil. Stefan« (das. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 609-610.
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