[851] Kern, im gewöhnlichen Sprachgebrauch zunächst der oder die härtern Teile im Innern weicher Früchte; über K. in der Chemie s. Kerntheorie; in der Botanik Teile, die sich im Innern eines Organs befinden und durch härtere, dichtere Beschaffenheit oder wohl auch nur durch abgegrenzte Umrisse von der Umgebung sich unterscheiden lassen, nämlich: an den Steinfrüchten der Steinkern (s. Frucht, S. 177), an den Samenanlagen der von den Integumenten umgebene Knospenkern (nucellus; s. Samenanlage), am Holzkörper[851] der dikotyledonen Bäume und Sträucher das Kernholz (s. Holz, S. 491), an der Zelle der Zellkern (nucleus; s. Pflanzenzelle und Zelle). In der Gießerei heißt K. der Teil der Gießformen, der bei hohlen Gußstücken die Höhlung bildet (s. Gießerei, S. 833). In der Pferdekunde ist K. soviel wie Kunde (s. d.). In der Weidmannssprache heißt K. das getrocknete Fleisch von nicht jagdbaren Tieren, besonders von Pferden und Rindvieh, das, in Riemen geschnitten, zur Hundefütterung verwendet wird (vgl. Karnier). Provinziell ist K. soviel wie Rahm oder Sahne.