Kroman

[728] Kroman, Christian Friedrich Wilhelm, dän. Philosoph, geb. 1846 als Sohn eines Schiffers aus Lolland, widmete sich erst mit 23 Jahren, nachdem er sich im Beruf seines Vaters, später als Handlungslehrling versucht hatte, darauf im Lehrerseminar in Jonstrup vorgebildet, dann als Hauslehrer tätig gewesen war, dem Studium der Naturwissenschaften und Mathematik. Er erwarb 1877 mit der Abhandlung »Den exakte Videnskabs Indläg i Problemet om Själens Existens« den Doktorgrad und wurde, nachdem er schon 1882 mit der Schrift »Vor Naturerkjendelse« (»Unsre Naturerkenntnis«; deutsch von [728] Fischer-Benzon, Kopenh. 1883) die goldene Medaille der Akademie der Wissenschaften erhalten hatte, 1884 zum Professor der Philosophie an der Kopenhagener Universität und zum Mitglied der Akademie ernannt. Er veröffentlichte ferner: »Tänke- og Själeläre« (1882; 3. Aufl. 1899; deutsch: »Kurzgefaßte Logik und Psychologie«, Leipz. 1890); »Grundträk of Själelären« (1889, 3. Aufl. 1900), die aus seinen Vorlesungen über Pädagogik entstandene Schrift: »Om Maal og Midler for den höjere Skoleundervisning etc.« (1886), die seine Anstellung im Unterrichtsministerium zur Folge hatte; »Den almindelige Etik« (1904) u. a. Seine Ansichten zeigen vielfach den Einfluß Kants.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 728-729.
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