Lips

[598] Lips, 1) Johann Heinrich, Maler, Zeichner und Kupferstecher, geb. 29. April 1758 in Kloten bei Zürich, gest. daselbst 5. Mai 1817, bildete sich bei Lavater und 1780 auf der Akademie in Mannheim. Dann ging er nach, Düsseldorf, wo er die Marter des heil. Sebastian nach van Dyck stach, und 1783 nach Rom, wo er unter anderm einen Stich nach einem Bacchanal von Poussin ausführte. Während eines zweiten Aufenthalts in Rom (1785) betrieb er auch die Aquarellmalerei und das Kopieren alter Gemälde. Auf Verwendung Goethes wurde er 1789 Professor an der Zeichenakademie in Weimar, legte jedoch 1794 die Stellung nieder und kehrte nach Zürich zurück. Er hat 1447 Kupferstiche hinterlassen, darunter zahlreiche Bildnisse berühmter Zeitgenossen.

2) Johann Jakob, Zeichner und Kupferstecher, Sohn des vorigen, geb. 1790 in Zürich, lernte anfangs bei seinem Vater und ging dann zu seiner weitern Ausbildung nach München, von wo er 1818 nach Zürich zurückkehrte. Von seinen Stichen sind die hervorragendsten die Bildnisse des (spätern) Königs Ludwig von Bayern und des Dichters Hebel und der heil. Johannes nach G. Romano. Aus Verdruß darüber, daß eine Platte, an der er mehrere Jahre gearbeitet, ihm mißlungen erschien, gab er sich 1833 den Tod.

3) Fr. Wilh., Pseudonym, s. Örtel, 1).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 598.
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