Makāko

[144] Makāko (Makak, Inuus Geoffr.), Affengattung aus der Familie der Schmalnasen (Catarrhini), untersetzt gebaute Tiere mit mäßig langen Gliedmaßen, fünfzehigen Vorder- und Hinterhänden mit langem Daumen, Backentaschen und Gesäßschwielen. Diese Gattung mit etwa 25 Arten bildet ein Verbindungsglied zwischen Meerkatzen und Pavianen. Die stummelschwänzigen Arten bewohnen Nordafrika, China, Japan, die langschwänzigen Ostindien. In der Urzeit waren sie über einen großen Teil Europas verbreitet, und noch gegenwärtig gehen sie am weitesten nach Norden hinaus. A. Schwanz fast so lang oder länger als der Körper (Macacus Desm.) Der Makak (Javaneraffe, Monjet, M. cynomolgus L. s. Tafel »Affen IV«, Fig. 4), 65 cm lang mit 50–58 cm langem Schwanz, oberseits olivenbräunlich grün, unterseits weißlichgrau, an Händen, Füßen und Schwanz schwärzlich, im Gesicht bleigrau, zwischen den Augen weißlich, bewohnt Ostasien, namentlich die großen Sundainseln, und ist stellenweise sehr gemein. Daher ist er auch in allen Menagerien und Tiergärten zu finden und spielt auch im Affentheater eine bedeutende Rolle. Er pflanzt sich leicht in der Gefangenschaft fort. Das Weibchen ist 7 Monate trächtig. Der Hutaffe (M. sinicus Geoffr.), 45 cm lang, mit ebenso langem Schwanz, grünlichgrau, unten weißlich, an Händen und Ohren schwärzlich, bewohnt die Wälder Malabars und wird von den Eingebornen verehrt; sie bauen ihm Tempel und Fruchtgärten. Er ist in der Gefangenschaft munter, gelehrig und daher sehr beliebt. B. Schwanz nur halb so lang wie der Körper (Rhesus Wagn.). Bunder (Lapunder, M. Rhesus Geoffr.),50–656101ang, mit 20 cm langem Schwanz, oberseits grünlich oder fahlgrau, unterseits weiß, Gesicht, Ohren und Hände hell kupferfarben, Gesäßschwielen lebhaft rot, regelmäßig verwechselt mit M. erythraeus Wagn., lebt wie letzterer in Indien, ist mürrisch, reizbar, genießt wie der Hulman göttliche Verehrung; man pflanzt für ihn große Fruchtgärten an und läßt auf dem Feld einen Teil der Ernte für ihn zurück. Der Wanderu (Bartaffe, M. Silenus Wagn.), 1 m lang, mit 25–35 cm langem, am Ende gequastetem Schwanz, glänzend schwarz, unterseits licht bräunlichgrau, mit mähnenartigem, weißem Vollbart, lebt in Malabar, nährt sich von Knospen und Baumblättern, verwüstet oft die Gärten, wird aber trotzdem hoch geschätzt und benimmt sich in der Tat, wenn er eingefangen und erzogen wird, sehr gut. Er ist ernst, aber nicht boshaft, jede seiner Bewegungen erscheint vorbedacht, und nur selten unterliegt er einer Gemütserregung. C. Schwanz äußerst kurz (Inuus Wagn.). Der Magot (türkischer, gemeiner, berberischer Affe, Hundsaffe, I. ecaudatus Geoffr., s. Tafel »Affen IV«, Fig. 5) ist 75 cm lang, schmächtig, hochbeinig, schwanzlos, mit runzeligem, fleischfarbenem Gesicht, dichtem, gelblichweißem Bart, auf dem Rücken und an den Außenseiten der Vordergliedmaßen grünlichbraun, an der Unterseite und der Innenseite der Gliedmaßen heller, an Füßen und Händen rötlichgelb. Er bewohnt das nordwestliche Afrika, Marokko, Algerien, Tunis und Gibraltar (etwa 130 Exemplare, die einzigen europäischen Affen), lebt gesellig, ist sehr klug, listig, gewandt, kräftig und erregbar. Er bevorzugt felsige Gegenden, ist aber auch geschickt auf Bäumen und frißt außer Früchten und Wurzeln viele Kerbtiere. Er wirft mit Steinen. Der Magot ist der Pithekos der Griechen und der Affe, den Galenos zergliedert hat. Heute ist er der stete Begleiter der Bären- und Kamelführer.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 144.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: