[220] Manganoxydul (Manganmonoxyd) MnO findet sich in der Natur als Manganosit, entsteht beim heftigen Glühen von Manganchlorür mit Soda und etwas Salmiak oder von Mangansuperoxyd in Wasserstoff, ist hellgrün oder graugrün, in der Hitze blaßgelb und um so beständiger, bei je höherer Temperatur es dargestellt wurde. Es verwandelt sich beim Glühen in einem Gemisch von Wasserstoff mit wenig Chlorwasserstoff in oktaedrische, grüne, diamantglänzende [220] Kristalle und schmilzt bei Weißglut. Beim Erhitzen an der Luft oxydiert es sich zu Oxyduloxyd, in hoher Temperatur wird es durch Kohle, aber nicht durch Wasserstoff reduziert. Manganhydroxydul (Manganohydroxyd, Manganoxydulhydrat) Mn(OH)2 findet sich in der Natur als Pyrochroit, wird aus luftfreien Manganoxydulsalzlösungen durch Kalilauge (nicht durch Ammoniak) als farbloses Pulver gefällt, oxydiert sich sehr leicht und verglimmt nach dem Trocknen an der Luft zu Manganoxyduloxyd. Es bildet mit Säuren die Manganoxydulsalze (Manganosalze). Diese finden sich weitverbreitet in zahlreichen Mineralien, in Ackererde und Quellwasser, in Pflanzen und Tieren als stete Begleiter von Eisensalzen. Man erhält sie aus kohlensaurem Manganoxydul oder höhern Oxydationsstufen des Mangans und Säuren, die unlöslichen durch Wechselzersetzung. Die löslichen bilden rötliche, wasserhaltige Kristalle, schmecken zusammenziehend metallisch, reagieren neutral. Die unlöslichen sind farblos. Aus den Lösungen fällt Kalilauge weißes, schnell sich bräunen des Hydroxydul; Schwefelwasserstoff fällt auch neutrale Lösungen höchst unvollständig, aber Schwefelammonium fällt hell fleischfarbenes Schwefelmangan, das sich an der Luft bräunt und in verdünnter Essigsäure löslich ist; Kaliumeisencyanür fällt die Salze weiß, Kaliumeisencyanid braun; chlorfreies Sulfat oder Nitrat gibt bei Gegenwart freier Säure mit Bleisuperoxyd eine rote Lösung; mit kohlensaurem Natron auf Platinblech geschmolzen, geben die Manganoxydulsalze eine blaugrüne Masse, die mangansaures Natron enthält.