Moe

[16] Moe, Jörgen Ingebretsen, norweg. Folklorist und Dichter, geb. 22. April 1815 in Ringerike als Sohn eines Bauern, gest. 27. April als Bischof von Christiansund, erwarb sich vor allem Verdienste durch die zusammen mit seinem Jugendfreund Asbjörnsen (s. d.) unternommene Sammlung norwegischer Sagen und Volksmärchen: »Norske Folkeaeventyr« (1842–44, 2 Bde.; neue vermehrte Ausg. 1882); sie legten den Grundstein zu dem nationalen Aufschwung der norwegischen Literatur und Volkssprache. Selbständig veröffentlichte er 1840 die erste Sammlung Volkslieder und Wechselgesänge u. d. T. »Samling af Sange, Folkeviser og Stev« (1840; 3. vermehrte Aufl. 1869, mit Melodien von L. M. Lindeman). Seine hochgeschätzten Predigten, Gedichte (1846; 1855) und Kinderbücher (»I Brönden og Kjaernet«, 1851) haben ihre lebende Quelle in der Volkspoesie. Seine »Gesammelten Werke« (mit Ausnahme der Volksmärchen) erschienen Christiania 1877, 2 Bde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 16.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: