Monck

[57] Monck (Monk), George, Herzog von Albemarle, engl. Feldherr, geb. 6. Dez. 1608 als der Sohn eines Landedelmanns in Devonshire, gest. 3. Jan. 1670, trat 1625 in die Armee, war beim Ausbruch des Bürgerkriegs Oberstleutnant, focht zunächst auf seiten der Royalisten, geriet aber 1644 in Gefangenschaft und erlangte erst 1646 durch den Übergang auf die Seite des Parlaments seine Freiheit. Hierauf mit dem Kommando der Parlamentstruppen in Ulster betraut, entriß er den Royalisten mehrere Plätze und nahm ihren General Monro gefangen, schloß aber, als nach der Hinrichtung Karls I. die Zahl der Gegner des Parlaments wuchs, einen Waffenstillstand und kehrte im Juli 1649 nach England zurück. M. begleitete im Juli 1650 Cromwell nach Schottland, wo er sich besonders bei Dunbar auszeichnete und nach Cromwells Rückkehr nach England Stirling und Dundee eroberte. 1653 wurde er einer der drei Flottengenerale im Seekrieg gegen Holland, nahm an den Kämpfen vom 18. Febr. und 2. und 3. Juni 1653 teil, erhielt, als Blake erkrankte, den Oberbefehl und erfocht 29. und 31. Juli einen vollständigen Sieg, bei dem der holländische Admiral Tromp kiel. 1654 als Oberbefehlshaber nach Schottland zurückgeschickt, erklärte sich M. nach Cromwells Tod für seinen Sohn und nach dessen Sturz für das sogen. Rumpfparlament. Erst als General Lambert eine neue Militärherrschaft begründete, marschierte M. gegen ihn, überschritt 1. Jan. 1660 mit 7000 Mann die englische Grenze und rückte 3. Febr. ohne Schwertstreich in London ein. Nach wenigen Tagen kündigte er dem Parlament den Gehorsam, führte 21. Febr. die im Dezember 1648 vertriebenen presbyterianischen Parlamentsmitglieder nach Westminster zurück und verständigte sich mit Karl II., der auf Beschluß eines[57] neugewählten Parlaments 25. Mai nach England zurückkehrte. M. wurde nun zum Mitglied des Geheimen Rates, Großstallmeister und Kammerherrn, zum Herzog von Albemarle sowie zum Lord-Lieutenant von Irland ernannt. 1666 befehligte er mit dem Prinzen Ruprecht auf der gegen die Holländer ausgesandten Flotte, ward von Ruyter im Juni in einer viertägigen Seeschlacht geschlagen, errang aber noch 25. Juli über ihn einen Sieg bei North-Foreland. 1667 wurde er zum ersten Lord des Schatzes ernannt, nahm aber an den Geschäften wenig Anteil. In seinen letzten Jahren litt er schwer an der Wassersucht. Seine Biographie schrieben sein Kaplan Gumble (Lond. 1671), Thomas Skinner, sein Arzt (das. 1723). Vgl. Guizot, M. Chute de la république et retablissement de la monarchieen Angleterre (Par. 1837, 6. Aufl. 1862; deutsch, Leipz. 1851); J. Corbett, Monck (in der Sammlung »English men of action«, Lond. 1889).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 57-58.
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