Monte Rosa

[101] Monte Rosa, eine der penninischen Hochalpengruppen, die den mächtigen Grenzwall zwischen Wallis und Italien bilden. Von den acht Hauptgipfeln des eigentlichen Gebirgsstocks ist die Dufourspitze (4638 m) der Kulminationspunkt der gesamten Schweizer Alpen. An sie schließen sich an im N. das Nordende (4612 m), im S. die Zumsteinspitze (4573 m), Signalkuppe (4561 m), Parrotspitze (4463 m), Ludwigshöhe (4344 m), Schwarzhorn (4295 m) und Vinzentpyramide (4215 m). Westlich schließen sich an die Hauptgruppe des M. der Lyskamm (4538 m), die Zwillinge (4230 und 4094 m) und das Breithorn (4171 m); im N. führt jenseit des nicht mehr begangenen Passes des Alten Weißtors die Cima di Jazzi (3818 m), bei der das Neue Weißtor (3580 m) die Verbindung mit Macugnaga und dem Saastal ermöglicht, zur Gruppe der Mischabelhörner (s. d.) hinüber. Unter den Gletschern, welche die Hauptgruppe umgeben, sind am bedeutendsten: im W. der Gornergletscher (über 10 km lang), nächst dem Großen Aletschgletscher der gewaltigste Eisstrom der Alpen, im NW. der Findelengletscher, im O. der Macugnagagletscher. Dem prächtig blauen Eistor des Gornergletschers entströmt die Visp. 3 km unterhalb des Gornergletschers liegt der Hauptort des Nikolaitals Zermatt (s. d.), Endpunkt der Eisenbahn Visp-Zermatt. Südlich davon liegen die Hotels Riffelalp (2213 m) und Riffelhaus (2569 m), von wo aus der Gornergrat (3136 m) seiner großartigen Aussicht (auf Matterhorn, M. etc.) halber viel besucht wird (seit 1898 durch elektrische Zahnradbahn mit Zermatt verbunden). Saussure machte den Anfang der Besteigungen, indem er 13. Aug. 1792 das Breithorn erstieg. Die Dufourspitze wurde zuerst von den Gebrüdern Smith 1855 erstiegen. Am Süd- und Ostfuß des M. finden sich im italienischen Gebiet alte deutsche Gemeinden, wie Alagna, Gressoney, Macugnaga, Rima, Rimella etc. (s. diese Artikel und Artikel »Deutsches Volk«, S. 750). Vgl. Welden, Der M. (Wien 1824); Studer, Über Eis und Schnee, Bd. 2 (2. Aufl., Bern 1898); Sella u. Vallino, M. e Gressoney (Mail. 1890); L. Neumann, Die deutschen Gemeinden in Piemont (Freib. i. Br. 1891); G. Giordani, La colonia tedesca di Alagna-Valsesia, e il suo dialetto (Turin 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 101.
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