Niepce

[675] Niepce (spr. ni-eppß'), 1) Joseph Nicéphore, Erfinder der Photographie, geb. 7. März 1765 in Châlon-sur-Saône, gest. 5. Juli 1833 in Gras bei Châlon, diente seit 1789 in der französischen Armee, verwaltete 1795–1801 den Distrikt Nizza, widmete sich dann mit seinem Bruder in seiner Vaterstadt mechanischen und chemischen Arbeiten und seit 1811 der Lithographie Seine photographischen Bemühungen begannen 1813, und 1824 gelang es ihm, die Bilder der Camera obscura zu fixieren (Heliographien). Zur weitern Verfolgung dieser Erfindung verband er sich 1326 mit Daguerre. Vgl. Isidore Niepce, Post tenebras lux. Historique de la découverte improprement nommée Daguerréotypie, etc. (Par. 1841); Fouque, La vérité sur l'invention de la photographie: Nic. N., sa vie, ses essais, ses traveaux, etc. (das. 1867).

2) Claude Marie François N. de Saint-Victor, Neffe des vorigen, geb. 26. Juli 1805 in St.-Cyr bei Châlon-sur-Saône, gest. 5. April 1870, besuchte die Militärschule in Saumur, diente 1845–1848 in der Pariser Munizipalgarde, trat als Offizier in ein Dragonerregiment und wurde 1854 zweiter Kommandant des Louvre. Er versuchte die Photographie auf Glas und bereitete den Weg zur Anwendung des Kollodiums vor. Er benutzte auch Eiweiß zum überziehen photographischer Papiere und brachte zuerst gewisse Farben bei der Photographie hervor, denen er einige Beständigkeit zu geben vermochte. Er schrieb: »Recherches photographiques« (Par. 1855); »Traité pratique de gravure héliographique« (das. 1856).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 675.
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