Nischan [2]

[710] Nischan, 1) N. el AamânVertragsorden«), tunes. Orden, von Mohammed es Sadock 1859 zur Erinnerung an die Errichtung der Konstitution gestiftet, hat nur eine Klasse, gleicht dem Wappen der Regierung und wird meist nur an tunesische hohe Würdenträger verliehen. – 2) N. el IftikharOrden des Ruhmes«), tunes. Zivil- und Militärverdienstorden, von Ahmed Bey gestiftet, von Mohammed Bey (1855–59) geändert, hat fünf Klassen, wie die Ehrenlegion, der er nachgebildet ist; dazu eine Medaille. Die Dekoration hat die Form eines Sterns mit zehn Strahlen, in dessen Mitte sich der Namenszug des Bey befindet, und wird an smaragdgrünem Bande mit zwei roten Streifen getragen. – 3) N. el Iftikhar, türk. Orden, von Sultan Selim III. für um die Türkei verdiente Ausländergestiftet und 1831 erneuert, eine goldene, von Schleifen und Zweigen aus Diamanten umgebene Medaille, auf welcher der Namenszug des Sultans steht, an Halbmond und Stern hängend. – 4) N.-i-Imtiaz (»Auszeichnungsorden«), türk. Verdienstorden, gestiftet von Sultan Abd ul Hamid 21. Sept. 1879. Die Dekoration besteht in einem silbernen Stern mit einem goldenen Medaillon in der Mitte, das den Namenszug des Sultans und die Devise: »Hammiet, Gairet, Schidschaat, Sadakat« (»Vaterlandsliebe, Eifer, Tapferkeit, Treue«) enthält. Der Orden wird an Zivil- und Militärbeamte, die wenigstens drei von diesen Eigenschaften bewiesen haben, und an befreundete Souveräne und hochgestellte Ausländer verliehen. – 5) N.-i-Schefkat, türk. Frauenorden, gestiftet von Abd ul Hamid 28. Ramasan 1295 (1878) für Verdienste im Kriege, bei Landplagen u. dgl.; hat drei Klassen. Dekoration: Sonne mit Lorbeerkranz und fünfstrahligem Stern, an einem Halbmond mit Stern hängend, weißseidenes Band, grünrot gerändert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 710.
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