Otto [2]

[257] Otto, der Heilige, Apostel der Pommern, geb. um 1062 in Schwaben, gest. 30. Juni 1139 in Bamberg, ward Kaplan des polnischen Herzogs Wladislaw, kam dann in die Kanzlei des Kaisers Heinrich IV. und ward 1102 Bischof von Bamberg. Er pflegte die Wissenschaften und stiftete etwa 20 Klöster, in denen sie eifrig betrieben wurden. Im Investiturstreit stand er, obgleich Gregorianer von Gesinnung, auf seiten Heinrichs V. 1124 und 1128 unternahm er, vom Herzog Boleslaw III. von Polen berufen, zwei erfolgreiche Missionsreisen zu den von diesem unterworfenen Pommern. Er ward 1189 kanonisiert. Sein Tag ist der 2. Juli. Drei Mönche, Ebo, Herbord (deutsch von Prutz; 2. Aufl., Leipz. 1894) und ein ungenannter Prüfeninger Mönch, haben sein Leben beschrieben (bei Jaffé, »Bibliotheca rerum Germanicarum«, Bd. 5, und in den »Monumenta Germaniae historica«, Bd. 12 u. 15). Vgl. Zimmermann, O., Bischof von Bamberg (Freiburg 1875); Looshorn, Der heil. Bischof O. (Münch. 1888); Maskus, Bischof O. I. von Bamberg als Bischof, Reichsfürst und Missionar (Dissertation, Bresl. 1889); Juritsch, Geschichte des Bischofs O. I. von Bamberg (Gotha 1889); Hauck, Kirchengeschichte Deutschlands, Bd. 4 (Leipz. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 257.
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