Paasche

[289] Paasche, Hermann, Volkswirt und Politiker, geb. 24. Febr. 1851 in Burg bei Magdeburg, studierte nach mehrjähriger Tätigkeit als praktischer Landwirt von 1872 an in Halle und habilitierte sich daselbst im Herbst 1877, wurde 1879 Professor am Polytechnikum in Aachen, im Herbst d. J. Professor in Rostock, 1884 in Marburg, von wo er 1897 an die Technische Hochschule in Charlottenburg berufen wurde. 1881–84 gehörte er dem Reichstag und seit 1893 dem Reichstag (1903 zum Vizepräsidenten erwählt) sowie dem preußischen Abgeordnetenhaus als Mitglied der nationalliberalen Partei an. Er veröffentlichte außer einer Reihe von Abhandlungen in den »Jahrbüchern für Nationalökonomie«: »Studien über die Natur der Geldentwertung und ihre praktische Bedeutung in den letzten Jahrzehnten« (Jena 1878); »Wandlungen in der modernen Volkswirtschaft« (Rede, Marburg 1890); »Zuckerindustrie und Zuckerhandel der Welt« (Jena 1891); »Kultur- und Reiseskizzen aus Nord- und Mittelamerika« (Magdeb. 1894); »Das Zuckersteuergesetz vom 27. Mai 1896 und seine Entstehung« (das. 1896); »Im Fluge durch Jamaika und Cuba« (Stuttg. 1900); »Die Zuckerproduktion der Welt, ihre wirtschaftliche Bedeutung und staatliche Belastung« (Berl. 1905); »Deutsch-Ostafrika« (das. 1906). Auch gab er die »Festgabe für Johannes Conrad« (Jena 1898) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 289.
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