Pegamoïd

[535] Pegamoïd, eingetragenes Wortzeichen für das Verfahren einer Gesellschaft, Gewebe, Papiere etc. durch Tränkung mit einer wesentlich aus nitrierter Zellulose mit Kampfer, Rizinusöl etc. bestehenden gallertartigen Masse gegen zerstörende Einflüsse widerstandsfähig zu machen; dann auch die Bezeichnung der Präparate selbst. Zur Herstellung eines Ledersurrogats verbindet man die Masse durch Druck mit einem engmaschigen, derben Leinenstoff. Das Fabrikat ist undurchdringlich für Flüssigkeiten, so daß sich z. B. Tintenflecke mit Wasser und Seife leicht entfernen lassen. Es ist auch undurchdringlich für Fette, widersteht mäßig konzentrierten Säuren, dem Wechsel der Temperatur und Luftfeuchtigkeit, selbst großer Hitze. Es eignet sich für Polsterzwecke, Wandbekleidungen und Schreibtischplatten, für Sattler- und Buchbinderarbeiten, Landkarten, Bettunterlagen etc. und wird in Hotels, Wohnhäusern, Krankenhäusern, auf Schiffen und in Eisenbahnwagen benutzt. Ein mit einer Lösung von Zelluloid in Kampferspiritus präpariertes wasserdichtes Papier wird zu Tapeten, Plakaten etc. benutzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 535.
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