Plaue

[32] Plaue, 1) Stadt im preuß. Regbez. Potsdam, Kreis Westhavelland, am Ausfluß der Havel aus dem Plaueschen See, 27 m ü. M., hat eine evang. Kirche, Schifferschule, Schiffbau, Bierbrauerei, Ziegelbrennerei, Fischerei, Schiffahrt und 11905) 2129 Einw. Dabei Rittergut P., ehemals Burg des Hans v. Quitzow, 1414 vom Markgrafen Friedrich von Brandenburg eingenommen. Hier beginnt der 34,6 km lange, 2 m tiefe Alte Plauesche Kanal (Pareyer Kanal), der 1743–45 angelegt ward, von der Ihle gespeist und von der Stremme durchschnitten wird und die Havel mit der Elbe (bei Parey) verbindet. Neuerdings ist aus ihm bei Seedorf der 30 km lange, 2 m tiefe Ihle- oder Neue Plauesche Kanal zur Elbe bei Niegripp, zur nähern Verbindung der Havel mit Magdeburg, geführt worden. S. die Karte bei Artikel »Kanäle«. – 2) Stadt in der schwarzburgsondershäusischen Oberherrschaft, Landratsamt Arnstadt, am Zusammenfluß der »zahmen« und »wilden« Gera, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Neudietendorf-Ilmenau und P.-Ritschenhausen, 330 m ü. M., hat 2 evang. Kirchen, ein Sanatorium für Frauen, eine Porzellan- und eine Kofferfabrik, Bierbrauerei und (1905) 1486 Einw. Dabei die Ruine Ehrenburg und zwei Mineralquellen, deren Wasser als Sauerbrunnen und diätetisches Wasser versandt werden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 32.
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