[531] Quitzow, altes, einst sehr mächtiges, noch jetzt blühendes Adelsgeschlecht wendischer Abstammung in der Mark Brandenburg, benannt nach dem Dorfe Q. bei Perleberg in der Prignitz. Während der innern, Brandenburg beunruhigenden Wirren unter der wittelsbachischen und luxemburgischen Herrschaft im 14. Jahrh. gelangten die Quitzows zu großer Macht. Die Söhne des Ritters Kuno auf Quitzhöfel, Dietrich von Q., der auf Friesack saß, und sein jüngerer Bruder, Hans auf Plaue, waren der Schrecken der Bürger und Bauern, führten mit benachbarten Fürsten auf eigne Faust Krieg. zerstörten 1402 Straußberg, wurden von den Städtern geschlagen, fanden aber bei Jobst von Mähren Schutz. Sie huldigten zwar dem von Siegmund 1411 eingesetzten Statthalter, Burggrafen Friedrich von Nürnberg, setzten aber ihre Raubzüge fort und wurden erst 1414 mit Waffengewalt bezwungen. Ihre Hauptfesten, Friesack und Plaue, wurden erobert, dazu noch über 20 andre Raubburgen. Hans geriet in Gefangenschaft, Dietrich kam im Elend um. Ein Dietrich von Q. war 1606 brandenburgischer Feldmarschall. Vgl. v. Klöden, Die Quitzows und ihre Zeit (3. Ausg. von Friedel, Berl. 188990, 3 Bde.). Die Kämpfe des Geschlechts gegen die Landesherrn behandeln Fontanes »Fünf Schlösser« (Berl. 1889) und Wildenbruchs Schauspiel »Die Quitzows« (das. 1888).