Rühl

[243] Rühl, Franz, Geschichtsforscher, geb. 26. Okt. 1845 in Hanau, studierte Philologie und Geschichte, unternahm mehrjährige Reisen in Südeuropa und England, ward 1868 Gymnasiallehrer in Schleswig, habilitierte sich 1871 für Geschichte in Leipzig, ging 1872 in derselben Eigenschaft nach Dorpat und ward 1875 ordentlicher Professor der Geschichte daselbst, 1876 in Königsberg. Er schrieb: »Die Verbreitung des Justinus im Mittelalter« (Leipz. 1871), »Die Textesquellen des Justinus« (das. 1872), »Chronologie des Mittelalters und der Neuzeit« (Berl. 1897) und edierte des Justinus »Epitome historiarum Philippicarum Pompei Trogi« (das. 1886) und Eutrops »Breviarium ab urbe condita« (das. 1887). Auch gab er A. Schmidts »Handbuch der griechischen Chronologie« (Jena 1888), A. v. Gutschmids »Kleine Schriften« (Leipz. 1889–94, 5 Bde.), den »Briefwechsel des Ministers Th. v. Schön mit G. H. Pertz und J. G. Droysen« (das. 1896) und »Briefe und Aktenstücke zur Geschichte Preußens unter Friedrich Wilhelm III., vorzugsweise aus dem Nachlaß von F. A. v. Stägemann« (das. 1899–1902, 3 Bde.), dazu als Ergänzung: »Aus der Franzosenzeit« (das. 1904) sowie »Briefe von F. A. v. Stägemann an Karl Engelbert Oelsner« (das. 1901) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 243.
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