[164] Roßmäßler, Emil Adolf, Naturforscher, geb. 3. März 1806 in Leipzig, gest. daselbst 8. April 1867, studierte seit 1825 in Leipzig Theologie und ward 1827 Lehrer in Weida, 1830 Professor der Naturgeschichte in Tharandt. 1848 in das deutsche Parlament gewählt, hielt er sich hier zur Linken und nahm auch am Rumpfparlament in Stuttgart teil. Wegen letztern Schrittes ward er 1850 von seinem Amt entfernt und lebte seitdem, besonders als Volksschriftsteller, in Leipzig. In der Bekanntschaft mit der Natur sah er eins der vorzüglichsten Bildungsmittel und war unablässig bemüht, »die Natur als unserer aller Heimat« darzustellen. Er schrieb: »Ikonographie der europäischen Land- und Süßwassermollusken« (Leipz. u. Dresd. 183562, 3 Bde.; fortgesetzt von Kobelt, Wiesbad. 1877 ff.); »Reiseerinnerungen aus Spanien« (Leipz. 1854, 2 Bde.; 2. Aufl. 1857); »Der Mensch im Spiegel der Natur« (das. 185055, 5 Bde.; neubearbeitet von Schlegel, das. 189798); »Die vier Jahreszeiten« (Gotha 1855; 6. Aufl., Stuttg. 1888); »Flora im Winterkleide« (2. Aufl., Leipz. 1856; neubearbeitet von Lutz, Stuttg. 1887); »Das Süßwasser-Aquarium« (Leipz. 1857; 5. Aufl. von Hermes, 1892); »Die Geschichte der Erde« (Berl. 1856; 4. Aufl. von Engel, Stuttg. 1888); »Das Wasser« (Leipz. 1858, 3. Aufl. 1875); »Der Wald« (das. 1863; 3. Aufl. von Willkomm, 1881); mit A. E. Brehm: »Die Tiere des Waldes« (das. 186367, 2 Bde.). Er redigierte 1859 bis 1866 ein naturwissenschaftliches Volksblatt: »Aus der Heimat«. Seine Selbstbiographie »Mein Leben und Streben im Verkehr mit der Natur und dem Volke« gab Ruß heraus (Hannov. 1874). Vgl. die »Festschrift zum 100jährigen Geburtstage E. A. Roßmäßlers« (Stuttg. 1906).