Saproleguĭazeen

[600] Saproleguĭazeen, Pilzfamilie aus der Ordnung der Oomyzeten unter den Algenpilzen, auf toten Tieren und Pflanzenstoffen sich ansiedelnde, bisweilen auch lebende Organismen befallende Wasserbewohner mit einzelligen, strahlig nach allen Seiten wachsenden, verzweigten Mycelien, die an der Spitze der Hauptzweige Zoosporangien mit zahlreichen Schwärmsporen (Zoosporen, s. Tafel »Pilze III«, Fig. 3 bei a u. b) ausbilden; über die Geschlechtsorgane und Befruchtung der S. s. Pilze. Zu den S. gehören die Gattungen Achlya, Saprolegnia (s. d.), Dictyuchus, in deren Zoosporangien die entleerten Häute der Schwärmsporen als zierliches Netzwerk zurückbleiben, und Leptomitus mit Mycelschläuchen, die durch Einschnürung gegliedert erscheinen. Die S. verursachen bisweilen verheerende Tierkrankheiten, soz. B. Achlya prolifera an Krebsen, die durch Infektion mit den Schwärmsporen nach 12–18 Tagen zugrunde gehen; die Pilzfäden dringen von der Unterseite des Abdomens in die Gewebe des Tieres ein und erzeugen oft noch zu Lebzeiten desselben weiße Schimmelüberzüge seines Körpers; andre Krebserkrankungen werden durch Saprolegnia hypogyna und auch durch Bakterien (Krebspest) hervorgerufen. Auch Amphibien und Fische in Aquarien oder in frei lebendem Zustand nebst ihren Eiern werden nicht selten von einer Saprolegniakrankheit befallen und durch dieselbe unter ähnlichen Erscheinungen wie die Krebse zum Absterben gebracht (s. Fischkrankheiten). Die Arten von Leptomitus (L. lacteus u.a.) rufen in Abzugskanälen und stagnierenden Gräben Verunreinigungen und Verstopfungen hervor. Vgl. Lindstedt, Synopsis der S. (Berl. 1872).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 600.
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