Schäffer

[679] Schäffer, 1) Julius, Musiker, geb. 28. Sept. 1823 in Krevese bei Osterburg (Altmark), gest. 10. Febr. 1902 in Breslau, befreundete sich als Student der Theologie in Halle mit Rob. Franz, widmete sich der Musik, wurde 1855 großherzoglicher Musikdirektor in Schwerin, 1860 Universitäts-Musikdirektor in Breslau. 1872 verlieh ihm die philosophische Fakultät den Doktortitel, 1878 wurde er zum Professor ernannt. S. hat gediegene Vokalwerke veröffentlicht, auch mehrere Choralbücher (für die Provinzen Schlesien und Sachsen) herausgegeben; mit größerm Erfolg aber ist er als Schriftsteller tätig gewesen, namentlich in seiner Verteidigung der Rob. Franzschen Bearbeitungen Bachscher und Händelscher Vokalwerke.

2) August, Maler, geb. 30. April 1833 in Wien, bildete sich von 1852–56 an der dortigen Kunstakademie unter Steinfeld zum Landschaftsmaler aus und machte dann Studienreisen nach der Nordsee, Ungarn, Oberitalien und verschiedenen Gebirgsländern. Er hat eine große Zahl von Bildern aus den Österreichischen und Bayrischen Alpen und vom deutschen Meeresstrand gemalt, ist aber vorzugsweise Maler des Waldes. Seine Hauptwerke sind: Waldbild aus den Karpathen, ungarischer Eichenwald, Meeresufer, der Friedhof in Salzburg und Weiher bei Salzburg, Morgen im Hochgebirge, St. Wolfgangsee, Mondaufgang bei Novemberdämmerung, Heimkehr von der Weltausstellung 1873 (Wien, Hofmuseum), Küstenpartie von Helgoland, Partie aus Laxenburg und Abend am Adriatischen Meer. Er hat sich auch als Radierer bewährt und unter anderm die beiden Prachtwerke »Laxenburg« und »Album aus dem kaiserlichen Tiergarten« (letzteres mit Franz v. Pausinger) in Radierungen herausgegeben (die Naturstudien dazu im Wiener Hofmuseum). Seit 1880 Kustos der kaiserlichen Gemäldegalerie, wurde er 1893 zum Direktor ernannt. Er ist Mitglied der Wiener Akademie.

3) Jakob Christian, Naturforscher, s. Schaff.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 679.
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