Schell

[729] Schell, Hermann, kath. Theolog, geb. 28. Febr. 1850 zu Freiburg i. Br., gest. 31. Mai 1906 in Würzburg, wo er seit 1884 als ordentlicher Professor der Apologetik und vergleichenden Religionswissenschaft wirkte. Durch seine Schriften: »Katholische Dogmatik« (Paderb. 1889–93, 3 Bde.) und »Die göttliche Wahrheit des Christentums« (das. 1895–96, 2 Bde.) hatte er sich bereits einen Namen gemacht, als er sich seit 1897 zuerst in der Universitätsrede: »Theologie und Universität« (2. Aufl., Würzb. 1899), dann in den Broschüren: »Der Katholizismus als Prinzip des Fortschritts« (7. Aufl., das. 1899) und »Die neue Zeit und der alte Glaube« (das. 1898) als Vertreter der Gedanken des Reformkatholizismus (s. d.) bekannte. Die Indexkongregation verurteilte 15. Dez. 1898 nicht nur die beiden Broschüren, sondern auch die dogmatischen Werke. S. erkannte den Beschluß an. Später schrieb er außer Abhandlungen im »Türmer« und in der »Renaissance«: »Apologie des Christentums« (Bd. 1: »Religion und Offenbarung«, 1. u. 2. Aufl., Paderb. 1902; Bd. 2: »Jahwe und Christus«, das. 1905); »Das Christentum Christi« (Münch. 1902); »Christus. Das Evangelium und seine weltgeschichtliche Bedeutung« (Mainz 1903 u. ö.; Volksausg. 1906).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 729.
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