Schweizer [2]

[200] Schweizer, 1) Alexander, reform. Theolog, geb. 14. März 1808 in Murten, gest. 3. Juli 1888 in Zürich, wo er seit 1835 Professor der praktischen Theologie, Mitglied des Kirchen- und Erziehungsrats und des Großen Rats, sowie 1844 Pfarrer an der Münstergemeinde war. Von seinen Schriften sind außer Predigtsammlungen hervorzuheben: »Die Glaubenslehre der evangelisch-reformierten Kirche« (Zürich 1844 bis 1847, 2 Bde.); »Homiletik der evangelisch-protestantischen Kirche« (Leipz. 1848); »Die protestantischen Zentraldogmen innerhalb der reformierten Kirche« (Zürich 1854–56, 2 Bde.); »Die christliche Glaubenslehre nach protestantischen Grundsätzen« (Leipz. 1863–72; 2. Aufl. 1877, 2 Bde.); »Pastoraltheorie« (das. 1875); »Nach rechts und links; Besprechungen über Zeichen der Zeit« (das. 1876); »Die Zukunft der Religion« (das. 1878). Seine autobiographischen Aufzeichnungen u. d. T.: »Professor Dr. Alexander S.« (Zürich 1889) gab sein Sohn heraus.

2) Paul, Sohn des vorigen, Historiker, geb. 9. Sept. 1852 in Zürich, studierte Geschichte in Zürich, Göttingen, Berlin und Paris, war 1878–80 Privatdozent in Tübingen, 1881–96 Staatsarchivar und Privatdozent in Zürich und wurde 1892 außerordentlicher Professor. Er schrieb: »Vorgeschichte und Gründung des Schwäbischen Bundes« (Zür. 1876); »Geschichte des Züricher Staatsarchives« (das. 1893); »Geschichte der schweizerischen Neutralität« (Frauenfeld 1893–1895), ein grundlegendes Werk; »Die Wallensteinfrage in der Geschichte und im Drama« (Zür. 1899); »Beschreibung, Geschichte und Bedeutung der habsburgischen Urbaraufzeichnungen« (in den »Quellen zur Schweizergeschichte«, Bd. 15, Basel 1904); »Götz von Berlichingen« (in den »Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichte«, Innsbr. 1903); »Handbuch der Sphragistik« (Leipz. 1907). Er veröffentlichte die »Korrespondenz der französischen Gesandtschaft in der Schweiz 1664–1671« (Quellen zur Schweizergeschichte, Bd. 4, Basel 1880) und givt mit J. Escher das »Urkundenbuch der Stadt und Landschaft Zürich« (bisher 7 Bde., Zür. 1888–1906) sowie (früher mit Zeller-Werdmüller) »Sigelabbildungen« dazu (das. 1891 ff.) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 200.
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