Selaginella

[312] Selaginella Spring., Gattung der Lykopodinen unter den Pteridophyten, meist kleine, moosähnliche, niederliegende, aufrechte oder kletternde Pflanzen, die rasenförmig auf der Erde und an Felsen in Gebirgsgegenden wachsen, in über 300 Arten, besonders in den feuchten Waldgebieten der Tropen, verbreitet. Ihre dünnen, meist gabelig verzweigten Stengel tragen entweder in abwechselnden Quirlen angeordnete oder spiralige, gleich große Blätter oder zwei Reihen kleiner, nach der Oberseite zusammengerückter (Oberblätter) und nach der Unterseite gerichteter, größerer Blätter (Unterblätter). Die Wurzeln entstehen entweder in normaler Weise oder auf eigentümlichen sogen. Wurzelträgern, die als blattlose Zweige gedeutet werden. Die fruktifizierenden Sprosse bilden meist vierzeilig beblätterte Ähren mit gekielten Tragblättern, die in ihren Achseln oder auf der Basis zweierlei Sporangien: vierknöpfige Makro- und rundliche Mikrosporangien, tragen. Erstere enthalten vier Makrosporen, die Mikrosporangien dagegen zahlreiche Mikrosporen. Nur drei Arten finden sich in Deutschland wild; mehrere südeuropäische und amerikanische Arten, wie S. Kraussiana Kze., S. apus Spring., S. erythropus Spring., S. Martensii Spring. u. a., zieht man überall in Gewächshäusern und benutzt sie zur Bildung grüner Plätze, zur Bekleidung von Felspartien und zu Einfassungen; auch sind sie in der Zimmerkultur zur Verzierung von Blumentischen, Aquarien und in Ampeln beliebt. Die auf den regenarmen Hochebenen Zentralamerikas einheimische S. lepidophylla Spring. vermag monatelang in lufttrockenem Zustande auszudauern und wächst bei Befeuchtung weiter (Auferstehungspflanze). Vgl. Braun, Über die Gattung S. (Berliner Akademieberichte, 1865) und Revisio Selaginellarum hortensium (in den »Annales des sciences naturelles«, 4. Serie, Bd. 13); Pfeffer, Die Entwickelung des Keims der Gattung S., in Hansteins »Botanischen Abhandlungen«, Bd. 1 (Bonn 1872); Hieronymus, Selaginellazeen in Engler-Prantls »Natürliche Pflanzenfamilien«, 1. Teil, Abt. 4 (Leipz. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 312.
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