Steller

[923] Steller, Georg Wilhelm, Naturforscher und Reisender, geb. 10. März 1709 in Windsheim (Franken), gest. 12. Nov. 1746 in Tjumen (Sibirien), studierte Theologie und Naturwissenschaften, kam 1734 nach St. Petersburg, wo er Leibarzt des Erzbischofs von Nowgorod wurde, ging 1737 als Adjunkt der Petersburger Akademie und Teilnehmer der sogen. Kamtschatkischen Expedition nach Sibirien, begleitete 1741–42 Bering (s. d.) auf der Fahrt nach der Nordwestküste Amerikas, widmete sich nach seiner Rückkehr von der Beringinsel noch zwei Jahre der Erforschung Kamtschatkas und starb auf dem Wege nach St. Petersburg. Nach seinem Tod erschien in den Schriften der Petersburger Akademie (1751) die wichtige Abhandlung: »De bestiis marinis«, deutsch u. d. T. »Ausführliche Beschreibung von sonderbaren Meertieren« (Halle 1753), in der S. die von ihm auf der Beringinsel entdeckte und jetzt ausgestorbene Stellersche Seekuh, Rhytina Stelleri, beschreibt. Außerdem wurden veröffentlicht seine »Beschreibung vom Lande Kamtschatka« (Frankf. 1774) und das »Tagebuch seiner Seereise aus dem Petripaulshafen in Kamtschatka bis an die westlichen Küsten von Amerika« (»Pallas«, Neue nordische Beiträge, Bd. 5, 1793).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 923.
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