[60] Stolz, 1) Alban, kath. Volksschriftsteller, geb. 3. Febr. 1808 zu Bühl im Badischen, gest. 16. Okt. 1883 zu Freiburg i. Br., ward 1833 zum Priester geweiht und gab seit 1843, wo er Repetent am theologischen Konvikt in Freiburg wurde, den vielgelesenen »Kalender für Zeit und Ewigkeit« heraus. Seit 1847 war er Professor der Pastoraltheologie und Pädagogik. Mehr jedoch wirkte er durch seine asketischen und kirchenpolitischen Schriften als der originellste und fruchtbarste aller populären Vertreter der neuern[60] katholischen Volksliteratur. Von größern Werken sind anzuführen: »Spanisches für die gebildete Welt« (10. Aufl., Freiburg 1903); »Besuch bei Sem, Cham und Japhet« (8. Aufl., das. 1905), beides Reisefrüchte; »Legende« (11. Aufl., das. 1895). Die meisten seiner zahlreichen Schriften (gesammelt, Freiburg 1871 ff., 19 Bde.; Volksausgabe 1900, 10 Bde.) wurden in fremde Sprachen übersetzt. Vgl. Hägele, Alban S. (3. Aufl., Freiburg 1889).
2) Friedrich, Sprachforscher, geb. 29. Juli 1850 zu Hall in Tirol, studierte in Innsbruck und Leipzig, war als Gymnasiallehrer in Görz, Graz, Klagenfurt und Innsbruck tätig, habilitierte sich 1879 als Privatdozent an der Universität in Innsbruck und wurde 1887 zum außerordentlichen, 1890 zum ordentlichen Professor an derselben ernannt. Er hat sich besonders um die lateinische Sprache verdient gemacht und zwei größere Werke über diese veröffentlicht: »Historische Grammatik der lateinischen Sprache« (1. Bd., Leipz. 189495) und »Lateinische Grammatik« (3. Aufl., Münch. 1900, zusammen mit J. H. Schmalz).