Trumpp

[757] Trumpp, Ernst, Orientalist, geb. 13. März 1828 zu Ilsfeld in Württemberg, gest. 5. April 1885 in München, studierte in Tübingen evangelische Theologie und orientalische Sprachen, ging später nach England und trat hier in die Dienste der Church Missionary Society, in deren Auftrag er 1854–55 und 1857 die Sprache des Induslandes erforschte. 1858 ging er nach Peschawar, um die Sprache der Afghanen zu studieren. Aus Gesundheitsrücksichten 1860 heimgekehrt, wurde er 1864 Diakonus in Pfullingen, begab sich aber 1870 im Auftrag der englischen Regierung wieder nach Indien, und zwar nach Lahor im Pandschab, um dort mit einigen Sikhpriestern eine Übersetzung der heiligen Bücher der Sikh auszuführen. 1872 in Tübingen habilitiert, erhielt er 1874 die ordentliche Professur der orientalischen Sprachen an der Universität München. Sein Hauptwerk ist »The Adi Granth, or the holy scriptures of the Sikhs, translated from the original Gurmukhi« (Lond. 1877). Außerdem veröffentlichte er: »Über die Sprache der sogen. Kafirs im indischen Kaukasus« (im 20. Bd. der »Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft«); »Sindhi Literature. The Dīvān of Abd-ul-Latif etc.« (Leipz. 1866); »Grammar of the Sindhi language« (Lond. 1872); »Grammar of the Pashto, or language of the Afghans etc.« (das. 1873); »Grammatische Untersuchungen über die Sprache der Brāhūīs« (Münch. 1881); »Einleitung in das Studium der arabischen Grammatiker« (das. 1876); »Das Taufbuch der äthiopischen Kirche« (äthiopisch und deutsch, das. 1876); »Der arabische Satzbau« (das. 1879); »Das Hexaëmeron des Pseudo-Epiphanius« (äthiopisch u. deutsch, das. 1882); »Die Religion der Sikhs« (Leipz. 1881) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 757.
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