Wellhausen

[517] Wellhausen, Julius, Theolog und Orientalist, geb. 17. Mai 1844 in Hameln, habilitierte sich 1870 in Göttingen, wurde 1872 Professor der Theologie in Greifswald, 1882 außerordentlicher Professor in der philosophischen Fakultät in Halle, 1885 ordentlicher Professor der orientalischen Sprachen in Marburg, 1892 in Göttingen. Durch seine kritischen Untersuchungen über das Alte Testament und die Geschichte des Volkes Israel hat W. bahnbrechend gewirkt. Er veröffentlichte: »De gentibus et familiis judaeis« (Götting. 1871); »Die Komposition des Hexateuchs und der historischen Bücher des Alten Testaments« (3. Aufl., Berl. 1899, zuerst als Heft 2 der »Skizzen und Vorträge«); »Der Text der Bücher Samuelis untersucht« (Götting. 1871); »Die Pharisäer und die Saducäer« (Greifsw. 1874); »Geschichte Israels« (1. Bd., Berl. 1878; dann u. d. T.: »Prolegomena zur Geschichte Israels«, 1882; 6. Ausg. 1905); »Israelitische und jüdische Geschichte« (das. 1894, 6. Ausg. 1907); »Muhammed in Medina. Das ist Bakidis Kitab al Maghazi, in verkürzter deutscher Wiedergabe« (das. 1882); »Skizzen und Vorarbeiten« (das. 1884–1899, 6 Hefte); »Reste arabischen Heidentums« (2. Ausg., das. 1897); »Das arabische Reich und sein Sturz« (das. 1902); ferner: »Die kleinen Propheten übersetzt und erklärt« (3. Aufl., das. 1898), ebenso: »Das Evangelium Marci« (das. 1903), »Das Evangelium Matthäi« (das. 1904), »Das Evangelium Lucae« (das. 1904); »Einleitung in die drei ersten Evangelien« (das. 1905); »Analyse der Offenbarung Johannis« (Götting. 1907). Auch hat er Bleeks »Einleitung in das Alte Testament« neu bearbeitet (4.–6. Aufl., Berl. 1878–93).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 517.
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