Wolgast

[733] Wolgast, Stadt im preuß. Regbez. Stralsund, Kreis Greifswald, an der Peene, die hier einen Hafen bildet, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Züssow-W. und der Kleinbahnlinie Greifswald-W., hat eine große evang. Kirche, 2 restaurierte Kapellen, ein Realprogymnasium, ein Amtsgericht, ein Hauptzollamt, ein Seemannsamt, eine Reichsbanknebenstelle, eine Stickereifabrik, Fabrikation von Tabak und Zigarren, ein Gußstahlwerk, Eisengießerei, Granitschleiferei, eine chemische und Zementfabrik, 2 Farbholz- und eine Dampfmahlmühle, eine Holzbearbeitungsanstalt, Einfuhr von amerikanischem Holz, Schiffbau, Schiffahrt und (190.) 8346 Einw., davon 41 Katholiken und 11 Juden. – W., seit 1257 Stadt, wurde 1295 Residenz der Herzoge von Pommern-W. und war seit 1648 schwedisch. Die stark befestigte Stadt ward 1628 von Wallenstein, 1630 von den Schweden, 1637 von den Kaiserlichen, 1638 von den Schweden und 1675 von dem Großen Kurfürsten von Brandenburg erobert, 1713 von den Russen geplündert und eingeäschert. 1815 kam W. mit Neuvorpommern an Preußen. Vgl. Heberlein, Beiträge zur Geschichte der Burg und Stadt W. (Wolgast 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 733.
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