Aërostiers

[152] Aërostiers. Im Jahr 1794 trat in Frankreich eine Commission des Wohlfahrtsausschusses zusammen, welche die Luftballons (Aërostaten) als ein Beobachtungsmittel bei Armeen, besonders bei Belagerungen, vorschlug. Oberst Coutelle wurde mit der Ausführung beauftragt, u. nachdem ein Versuch zu Meudon bei Paris ihre Anwendbarkeit bestätigt hatte, wurden förmliche Compagnien A. unter dem Befehl Coutelle's organisirt. Die erste Anwendung dieser Truppe, zur Recognoscirung des Feindes, erfolgte bei Maubeuge; dann noch bei Charleroi, in der Schlacht von Fleurus u. bei Mainz; später verschwand aber das Institut wegen seiner geringen praktischen Anwendbarkeit u. kam erst 1830 bei der Expedition nach Algier wieder zum Vorschein, ohne daß jedoch wesentlicher Gebrauch davon gemacht worden wäre. In der neuesten Zeit hat man auch in Deutschland der Frage, ob sich die Aerostaten zu militärischen Zwecken verwenden lassen, einige Aufmerksamkeit zugewendet, obgleich die bei der Belagerung von Venedig 1849 gemachten Versuche, von einem Ballon aus Hohlgeschosse (Aërobomben) in den belagerten Platz hinabzuwerfen, kein Resultat ergeben haben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 152.
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