[289] Alëutische Sprache, die Sprache der Bewohner der Alëuten, entbehrt der Laute b, p, f, r, z, ist dagegen reich an Adspiraten. Sie besteht eigentlich nur aus Zeitwörtern u. Partikeln, da fast alle anderen Redetheile der Verbalbiegungen fähig sind. Die Substantiva, welche sich alle auf kh, gh, ch od. ng endigen, haben einen Singular, Dual u. Plural, u. im Sing. 5 Casus: Nom. adakh, adá der Vater, Gen. adam, Dat. adamán, Acc. adakh, Präpositionalis adágan (von dem) V.; Dual u. Plural haben nur je 2 Casus: Nom. adákik zwei Väter, Dat. adákin, Plur. Nom. adan, Dat. adanín. Außerdem nehmen die Substantiva noch Suffixa der Possessivpronomina an, z.B. adang mein Vater, adaníng meine Väter, adán dein Vater, adátschi eure Väter etc., u. mit dem persönlichen Pronomen adáchtáchtchin ich dein Vater, adáehtan ich ihr Vater etc., als Zeitwort: adághikukhing mein ist der V., adághikúchtchin dein ist der V. Die Adjectiva, deren Zahl überhaupt gering ist, endigen auf kh, z.B. ighámanakh gut, Dual. ighámanakik, Plur. ighamananín. Der Comparativ wird durch die Partikel agátscha, Plur. agathíngin ausgedrückt, im Superlativ wird säda angehängt: ighámanasäda sehr gut. Durch die Endung ulük erhalten sie negative Bedeutung, z.B. kátschikh windig, kátschighúlük ruhig. Die Zahlwörter sind: 1 áttakhan, tagátakh, 2 álhak, 3 khánkun, 4 sítschin, 5 tscháng, 6 attúng, 7 ullüng, 8 kamtsching, 9 sitschíng, 10 ahtikh. Ordinalia werden durch ein nachgesetztes isikh gebildet, z.B. khánkun isikh der dritte, Die persönlichen Pronomina sind thing ich, tchin du, ingan er, tuman wir, tchitschi ihr, ingakun sie; Fragpronomina hin wer, ilhkhukh, alhkhutakh was. Die Possessiva werden durch Suffixe ausgedrückt. Das Verbum hat ein Activum, Passivum u. Medium, einen Indicativ, doppelten Conjunctiv, Imperativ u. Infinitiv, ein Präsens, zwei Präterita, drei Futura, u. wird nach den drei Personen u. Zahlen flectirt, z.B. Präs. Sing. 1. sükukhing, sükung ich trage, 2. sükuchtchin, sükun, 3. sükukh, süku, Dual. 1. 3. sükukik, 2. sükuchtchidhik, Plur. 1. sükuning, sukun, 2. sukuchtchitschi, sükütschi, 3. süküngin, sükun, Imperf. sünakhing ich trug, Pers. sükhang ich habe getragen etc. Anstatt der Präpositionen gibt es Postpositionen. Grammatik von Wenjaminow, nebst Wörterbuch, Petersb. 1846.
Brockhaus-1837: Römische Sprache und Literatur · Spanische Sprache, Literatur und Kunst · Sprache · Griechische Sprache und Literatur · Hebräische Sprache und Literatur · Niederländische Kunst, Literatur, Sprache und Wissenschaft
Brockhaus-1911: Hebräische Sprache · Griechische Sprache · Holländische Sprache und Literatur · Isländische Sprache und Literatur · Irische Sprache und Literatur · Französische Sprache · Flämische Sprache und Literatur · Friesische Sprache · Gotische Sprache · Georgische Sprache · Kroatische Sprache · Koreanische Sprache · Kymrische Sprache · Lettische Sprache · Lateinische Sprache · Japanische Sprache · Italienische Sprache · Javanische Sprache · Katalanische Sprache · Jenische Sprache · Finnische Sprache und Literatur · Arabische Sprache und Schrift · Angelsächsische Sprache und Literatur · Armenische Sprache · Balinesische Sprache · Äthiopische Sprache · Altnordische Sprache und Literatur · Altbaktrische Sprache · Altpreußische Sprache · Amharische Sprache · Altslawische Sprache · Dänische Sprache und Literatur · Cornische Sprache · Deutsche Sprache · Estnische Sprache und Literatur · Englische Sprache · Bengalische Sprache · Baltische Sprache · Böhmische Sprache und Literatur · Chinesische Sprache, Schrift und Literatur · Bulgarische Sprache
Pierer-1857: Alëutische Inseln