Balde

[236] Balde, Jakob, geb. im Januar 1603 zu Ensisheim im Elsaß, kam als Kind nach Baiern u. studirte 1620–24 zu Ingolstadt die Rechtswissenschaften; verschmäht von einer Bäckerstochter, zu welcher er eine glühende Liebe gefaßt hatte, trat er 1624 in den Jesuitenorden, lehrte 1627–38 erst Grammatik, dann Poëtik u. Rhetorik zu Ingolstadt (wo er auch den Orden der Mageren stiftete, der auf Mäßigkeit u. Selbstbeherrschung wirken sollte u. dessen Präsident er war), ward dann Hofprediger zu München, ging 1648 nach Landshut, 1654 als Prediger nach Amberg u. bald darauf als Hofprediger nach Neuburg in der Pfalz, wo er bes. als Beichtvater des Herzogs Philipp Wilhelm von Baiern in Ansehen stand u. 9. Aug. 1668 st. Er schr.: Carmina lyrica libri IV., Epodon liber, Sylvae lyricae, De vanitate mundi; Solatium podagricorum, herausgeg. Köln 1660; Opera poëtica, Münch. 1726, 8 Bde.; Auswahl von Orelli, Zür. 1805, 2. Aufl. 1818; v. Cleska, Augsb. 1829, 2 Bde.; übersetzt theilweise von Herder in der Terpsichore; die Oden u. Epoden von Neubig, Kempten 1828–33, 3 Bde.; von Aigner, Augsb. 1831; von Dorner, Eyth u. Knapp in der Christoterpe, 1848 u. 1849; Lebensbeschreibung von Cleska, Neuenb. 1842.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 236.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika