[89] Landshut, 1) Marktflecken im mährischen Kreise Brünn, an der Taya u. March; 1800 Ew.; im April 1858 große Feuersbrunst; 2) Kreis des Regierungsbezirks Liegnitz der preußischen Provinz Schlesien, 7,39 QM., 39,840 Ew.; 3) Kreisstadt darin, am Ziderbach u. Bober, am Riesengebirge, Kreisgericht, 1 evangelische, 2 katholische Kirchen, Tuch- u. Leinwandweberei, Garn-, Leinwand- u. Getreidehandel; Freimaurerloge: Inniger Verein vom Riesengebirge; 4340 Ew. L. wurde angeblich zu Ende des 13. Jahrh. vom Herzog Bodo von Schweidnitz gegen die Böhmen angelegt; 1345 vom König Johann von Böhmen genommen, aber bald von dem Herzog zurückerobert; 1426 von den Hussiten verbrannt, s. Schlesien (Gesch.); hier im. Siebenjährigen Kriege im Juni 1760 Sieg der Österreicher unter Laudon über die Preußen unter Fouqué; 4) Landgericht im baierischen Kreise Niederbaiern, 107/10 QM., 23,390 Ew., sumpfig durch das Isarmoos; 5) Hauptstadt desselben u. des Kreises Niederbaiern, an der Isar u. der baierischen Ostbahn (München-Regensburg); besieht aus Alt- u. Neustadt u. 4 Vorstädten, Bergschloß (Trausnitz) u. Schloß Neuhaus; Sternwarte, Archiv, neues Schloß, 9 Kirchen, Kreisscholarchat, Hospital, Armen-, Krankenhaus mit Institut der Barmherzigen Schwestern, Historischer Verein für Niederbaiern (früher in Passau, s. Alterthumsvereine D) c), Gymnasium, Lyceum, Lateinische u. Baderschule, Kreis-, Landwirthschafts-n. Gewerbsschule, Franciscanerhospitium, Ursulinerinnenkloster, Cisterzienserfrauenkloster, 36 Brauereien, Leder-, Tabak-, Karten- u. Stärkefabriken, Fertigung chirurgischer Instrumente, Kupferhammer, vierzehntägige Messe (Bartholomäicult); 10,600 Ew. Die Universität, 1800 von Ingolstadt hierher verlegt, kam mit Bibliothek, physikalischem u. naturhistorischem Cabinet u. andern Anstalten 1826 nach München. L. entstand um das von Herzog Ludwig von Baiern, nach Andern schon von seinem Vater Otto von Wittelsbach 1204 dort erbaute Schloß Trausnitz; 1353 bis 1503 war L. Sitz einer eignen baierischen Linie, Baiern-Landshut, welche von Stephan I. gestiftet war u. mit Georg dem Reichen ausstarb, s. Baiern (Gesch.) VII. B) b) u. bb); wurde 1632 u. 1648 von den Schweden, 1705, 1740 u. 1743 von den Österreichern genommen. Hier Gefechte am 16. u. 21. April 1809 über den Isarpaß zwischen Österreichern u. Franzosen; 1853 brannte das Kloster der Ursulinerinnen ab. Vgl. Meidinger, Beschreibung der Städte L. u. Straubing, Landsh. 1787; Dessen Beschreibung von L., ebd. 1805; F. D. Reithofer, Geschichte der Stadt L. im Dreißigjährigen Kriege, ebd. 1810; Dessen Chronik von L., ebd. 1810; Staudenraus, Chronik der Stadt L., ebd. 1832; Dessen Beschreibung der Stadt L., ebd. 1835; 7) so v.w. Lancut.