Beltrāmi

[550] Beltrāmi, Giovanni, geb. 1779 zu Cremona, Sohn eines Juweliers, faßte schon als Knabe große Neigung zu der Kunst in Stein zu schneiden. Sein Vater schickte ihn nach Mailand zu dem damals berühmten Steinschneider Grassi, dieser aber, das ungewöhnliche Talent des jungen Mannes erkennend, suchte, eifersüchtig auf seinen einstigen Ruhm, ihm das Vorhaben zu verleiden. Da B. sah, daß der Künstler ihm keine Anleitung geben wollte, kehrte er 1794 nach Cremona zurück u. wußte nun durch eigene Studien u. Versuche die nöthige Fertigkeit im Gemmenschnitt zu erlangen. Seine Arbeiten fanden Beifall, u. die Regierung bestellte bei ihm, um ihn zu ermuntern, eine Medaille mit drei Figuren. Zur Zeit der französischen Herrschaft fand B. an Eugen Beauharnais einen hohen Gönner, für den er u.a. eine Kette von 16 Cameen, die Geschichte der Psyche darstellend, arbeitete. Später, 1820–26, war er fast ganz für den Grafen Sommariva beschäftigt. Seine bedeutendsten Kunstwerke sind: ein 8 Linien großer Stein mit etwa 20 Figuren nach dem Bilde Lebrun's das Zelt des Darius u. ein zollgroßer Topas mit dem Abendmahl Leonardo's da Vinci. Er st. in seiner Vaterstadt 1854. Vgl. Meneghelli, Insigne glittografo Giov. B., Pad. 1839.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 550.
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