Boguslawski

[10] Boguslawski, 1) Adalbert, geb. um 1760 in der Wojewodschaft Posen, trat zuerst in Kriegsdienste, widmete sich seit 1778 in Warschau der dramatischen Kunst, welcher er in Polen eigentlich erst die Bahn brach; seit 1790 Director des Warschauer Theaters, ging er, nach der Erstürmung von Praga durch Suwarow, nach Krakau u. von da nach Lemberg, kehrte 1799 nach Warschau zurück, gab aber, durch ungünstige Verhältnisse genöthigt, 1812 das ganze Unternehmen auf; er st. 1829 in Warschau. Er brachte die italienische Oper auf die polnische Bühne u. erwarb sich Verdienst um guten Geschmack u. Reinheit in der Polnischen Sprache. Seine Theaterstücke, 80 an der Zahl, sind theils Originale, theils Übersetzungen; die meisten sind gedruckt als Dzielá dramat., Warsch. 1820, 9 Bde. 2) Palm Heinrich Ludwig von B., geb. 1789 in Magdeburg, beschäftigte sich frühzeitig mit der Astronomie, trat 1806 in preußische Dienste, wurde 1811 Artillerie-Lieutenant, nahm aber nach dem Kriege 1813–15 den Abschied als Hauptmann u. widmete sich seitdem der Landwirthschaft; er wurde 1829 Mitglied der Generalcommission zur Regulirung der gutsherrlichen u. bäuerlichen Verhältnisse in Breslau, 1831 Conservator u. 1843 Director der Sternwarte zu Breslau, 1836 zugleich Professor an der Universität daselbst u. st. 1851. Er beobachtete 1833 die Verfinsterung des 6. Saturnustrabanten, den Biela'schen, Enke'schen u. 1835 den Halley'schen Kometen u. entdeckte auch 1834 den nach ihm genannten Boguslawskischen Kometen. Er gab heraus: Uranus, Glog. 1846–48, 3 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 10.
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