Bonvicīno

[79] Bonvicīno (spr. Bonwidschino), 1) Alessandro, genannt il Moretto da Brescia, geb. in Brescia gegen Ende des 15. Jahrh.; Historienmaler, Schüler Fioravante Ferramolas u. Tizians; starb in Brescia gegen 1575. Er malte vorzüglich Bilder zu religiösen Zwecken u. ging nie an seine Arbeit, ohne sich durch Gebet, Fasten etc. vorbereitet zu haben. Seine Altarbilder (darunter eins im Dome in Brescia) gehören zu den vorzüglichsten seiner Zeit. Er war auch Bildnißmaler. Fresken von seiner Hand finden sich in der Villa Martinengo zu Brescia; sonst malte er vorzugsweise in Öl. Außer in seiner Vaterstadt, die ihm zwei Denkmäler setzte, finden sich Gemälde von ihm in mehreren Gallerien Italiens, im Louvre u. in Deutschland, nämlich im Museum zu Berlin sein berühmtes Bild: Maria u. die heilige Anna mit dem Jesuskinde (lithographirt von Schertle), im Städelschen Institut zu Frankfurt a. M. zwei Altarbilder u. im Belvedere zu Wien: die heilige Justina, angebetet vom Herzog Hercules von Ferrara (gestochen von Rahl). 2) Benedetto, geb. 1742, war während der Vereinigung Piemonts mit Frankreich Abgeordneter im Gesetzgebenden Körper u. starb als Professor der Klinik in Turin 1812. Er führte durch seine Vorlesungen über Chemie diese Wissenschaft in Piemont ein; er schrieb u.a.: Elementi di chimica farmaceutica etc., Turin 1810, 2 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 79.
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