Bucholz

[415] Bucholz, 1) Andreas Heinrich, geb. 25. Novbr. 1607; studirte seit 1028 in Wittenberg Theologie, war 1632–34 Conrector in Hameln, wurde 1637 Rector in Lemgo, 1663 Superintendent u. Oberhofprediger in Wolfenbüttel u. st. 20. Mai 1671 daselbst. Er übersetzte den Horatius, Rinteln 1639; die Psalmen: Deutscher poetischer Psalter Davids, ebd. 1640; den Lucian, ebd. 1659; u. schr.: Geistliche deutsche Poemata, Braunschw. 1651, 2 Thle.; Christliche gottselge Hausandachten, ebd. 1663. Er suchte bes. den ausländischen Ritterromanen im Geiste des Amadis von Gallien eine vaterländische moralische Richtung zu geben, in: Des christlich deutschen Großfürsten Herkules u. der böhmischen königl. Fräulein Walisca Wundergeschichte, Braunschw. 1659, 2 Bde.; Der christlichen königl. Fürsten Herkuliskus u. Herkuladisla Wundergeschichte, ebd. 1659, u.ö. mit Abkürzungen in modernisirtem Style, ebd. 1744, 2 Bde., Umarbeitung, Lpz. 1781–83, 4 Bde., der 2. zuletzt Frankf. 1713. 2) Wilh. Heinr. Sebast., geb. 1734 in Bernburg; war Apotheker in Weimar u. später Hofmedicus u. st. 1798. Er schr.: Beiträge zur Arzneigelahrtheit etc., Weimar 1782, 4 Thle.; Chemische Untersuchungen über die vorgeblich giftigen Eigenschaften des Witherits, der Schwererde u. der salzsauren Schwererde, ebd. 1792; Über das Ruhlaer Bad, Eisen. 1795, u. m. 3) Christian Friedr., Sohn des Vor., geb. 1770 in Eisleben; ließ sich 1794 als Apotheker in Erfurt nieder, wurde 1810 Professor u. st. 1818. Er schr. u.a.: Taschenbuch für Ärzte, Physici u. Apotheker, beim Verordnen u. Prüfen der Arzneimittel, Erf. 1795 f.; Beitrag zur Erweiterung u. Berichtigung der Chemie, ebd. 1799–1803, 3 Hefte; Grundriß der Pharmacie, ebd. 1802, 3. Aufl. von F. C. Buchholz 1824; Katechismus der Apothekerkunst, ebd. 1810, n. A. von Brandes, ebd. 1820; Die pharmaceutisch chemischen Arbeiten, Lpz. 1812–18, 2 Bde., 3. Aufl. von Döbereiner, ebd. 1831. Von 1803–19 gab er den (1780) von Göttling begonnenen Almanach od. Taschenbuch für Scheidekünstler u. Apotheker heraus. 4) So v.w. Buchholz.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 415.
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