Döbereiner

[204] Döbereiner, Joh. Wolfgang, geb. 1780 in Hof, wurde 1795 Eleve der pharmaceutischen Studien zu Münchberg, 1799 praktischer Pharmaceut in Karlsruhe u. Strasburg, wo er auch Philosophie, Botanik, Mineralogie u. Chemie studirte, 1803 Kaufmann, 1805 praktischer Chemiker, 1810 Professor der Chemie in Jena u. st. daselbst 1849. Er machte in der Chemie vielfache Entdeckungen, u.a. die der Bereitung des Natrons aus Glaubersalz, der luftreinigenden Wirkung der Kohle, mehrere Entdeckungen der Gährungschemie, über das Platin, dessen Tauglichkeit zu Feuerzeugen er fand; u. schr.: Lehrbuch der allgemeinen Chemie, Jena 1811 f., 3 Thle.; Zur Gährungschemie, Jena 1812, 2. A. 1844; Elemente der pharmaceutischen Chemie, ebd. 1816, 2. Aufl. 1819; Grundriß der allgemeinen Chemie, ebd. 1816, 3. Aufl. 1826; Supplement dazu 1837; Anfangsgründe der Chemie u. Stöchiometrie, 3. Aufl. 1826; Zur pneumatischen Chemie, ebd. 1821–25, 6 Thle.; Beiträge zur physikalischen Chemie, 1824–39, 3 Hefte; Die neuesten u. wichtigsten physikalisch-chemischen Entdeckungen, ebd. 1825 (über das Platin); Zur Chemie des Platins, Stuttg. 1836; Darstellung der Zeichen u. Verhältnißzahlen der irdischen Elemente, Jena 1816, 2. Aufl. ebd. 1822; Anleitung zur kunstmäßigen Bereitung verschiedener Arten Essig, 3. Aufl., Jena 1832; er gab heraus: Buchholz, Theorie u. Praxis (Basel 1812), 3. Aufl. ebd. 1831; u. mit seinem Sohne Franz D.: Handbuch der praktischen Pharmacie, Stuttg. 1840–44, 3 Bde.; Deutsches Apothekerbuch, [204] Handbuch der praktischen Pharmacie, ebd. 1840–55. Der Letztere schr. außerdem: Cameralchemie, 3 Abthl., Dessau 1855; Die Dünger- u. Bodenbestandtheile, ebd. 1854; Die Verbrennungsvorgänge der Heiz- u. Leuchtmaterialien, ebd. 1854; Nahrungsmittellehre, ebd. 1854.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 204-205.
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