Ceraphanien

[819] Ceraphanien (v. gr. u. lat.), Lichtbilder aus Wachs; man stellt sie auf folgende Weise her: auf eine Glastafel trägt man eine Schicht mit Terpentinöl versetzten Wachses von der Dicke einer Linie auf u. modellirt darein das Bild, indem man die Scheibe gegen das Licht hält u. die Stellen, welche im fertigen Bilde hell erscheinen sollen, mehr od. weniger von Wachs befreit; die dunkelsten Schatten kann man auch, wenn die normale Stärke nicht hinreichen sollte, durch Auftragen von mehr Wachs auf dieselben erzielen. Ist das Modell fertig, so gießt man flüssigen Gyps darauf, läßt diesen erhärten u. nimmt ihn ab. In diese Form bringt man nun das mit Terpentinöl versetzte u. nach Befinden bunt gefärbte Wachs; statt des Wachses hat man in neuerer Zeit auch häufig Seife angewendet. Auf gleiche Weise werden die Lichtbilder von Porzellan, die sogenannten Lithophanien hergestellt, indem man die weichen, flachgewalzten Tafeln von Porzellanmasse in die Gypsform eindrückt.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 819.
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