Cornus [2]

[450] Cornus (C. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Corneae, 1. Ordn. 4. Kl. L. mit oberständigem vierzähnigem Kelchsaume, 4 Blumenblättern, 4 Staubgefäßen, 1 Griffel u. einer zweifächerigen Steinfrucht, die Fächer einsamig; Arten: C. sanguinea (Hartriegel), 8–10F. hoher Strauch, mit weißen in Afterdolden stehenden Blumen, schwarzen, runden Beeren, mit einem grünen, widerlich schmeckenden Fleische, Holz: weist, zäh, zu Drechslerarbeit tauglich; Blätter eirund, gleichfarbig, im Herbste blutroth; häufig in Hecken u. Vorhölzern; C. mascula (Cornelkirschenbaum),, 8–10 F. hoher Strauch in Hecken u. Gebüschen, läßt sich auch als Baum ziehen u. künstlich beschneiden; bringt im ersten Frühjahr reichliche in kleinen Dolden stehende gelbe Blüthen, vor den eirunden, zugespitzten Blättern; Früchte: glänzend hochroth, länglich, von angenehm süßsäuerlichem Geschmack, theils roh, theils als Compot od. Mus genossen, waren auch sonst, wie das von ihnen bereitete Mus (Roob cornorum) officinell u. bei hitzigen Fiebern, Ruhren etc. empfohlen. Aus dem sehr festen schweren Holze werden allerhand Geräthe, auch die bekannten Ziegenhainer Stöcke gefertigt; die jungen Blätter als Thee, die Rinde als Gerbemittel benutzt. C. suecica, in nördlichen Gegenden, auch in Holstein, auf Torfboden; der krautartige Stängel kriecht ein Stück unter der Erde fort u. treibt dann weiche einfache Zweige, mit purpurrothen Blüthen. C. florida, in Nordamerika, mit gelbgrünlichen Blüthen großer weißer Blumenhülle; die röthlichgrüne, frisch gewürzhaft riechende, trocken geruchlose, bitter, herb, etwas gewürzhaft schmeckende Wurzelrinde, wird als Fiebermittel benutzt u. enthält Cornin. C. cercinata, ebendaselbst mit runden, unten weißen, filzigen Blättern, die getrocknete, gerollte, außen braune, innen weißliche, bittere Rinde wird gegen Diarrhöe u. Wechselfieber angewendet. C. sericea Herit., C. alna, C. aternifolia u.a. bei uns Ziersträucher.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 450.
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