Desportes

[870] Desportes (spr. Däport), 1) Philippe, geb. 1546 in Chartres, französischer Dichter, stand bei Heinrich III. u. Karl IX. in Gunst, erhielt mehrere einträgliche Pfründen u. st. 1606; seine Gedichte Par. 1575 u. ö., auch übersetzte er metrisch die Psalmen, ebd. 1591, 1588. 2) Alex. Franç., geb. 1661 in Campignent; Thier- u. Landschaftsmaler, lebte anfangs in Paris als Portrait- u. Decorationsmaler, ohne vom Glück begünstigt zu sein. 1695 ging er nach Polen, wo er sich in Kurzem einen großen Ruf erwarb u. als Hofmaler vom König Sobiesky angestellt wurde. Nach dessen Tode kehrte er nach Frankreich zurück und malte fortan nur noch Jagd- u. Thierstücke, meist für Ludwig XIV. Er begleitete den König oft auf der Jagd, um gleich nach der Natur die Gegenstände zu seinen Jagdgemälden zu zeichnen; er erhielt eine Wohnung im Louvre, wurde 1699 Mitglied u. 1704 Kanzler der Akademie u. st. 1743 in Paris. 3) Jean Bapt. René Pouppe-D., Arzt u. Botaniker auf S. Domingo; er st. 1748 u. schr.: Histoire des maladies de St. Domingo, herausgeg. Par. 1770, 3 Bde., darin das erste Verzeichniß der Pflanzen von S. Domingo.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 870.
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