Portrait

[376] Portrait (fr., spr. Porträh), Abbildung eines wirklich lebenden Menschen, sowohl in plastischen Werken (Portraitstatuen, Portraitbüsten), als in Gemälden. Daher Portraitiren, ein P. zeichnen od. malen. Ein Maler, welcher P-s zum Hauptgegenstand seiner Kunst macht, heißt Portraitmaler (Portraitist, Portraiteur). Man kann Jemand als das portraitiren, was er ist, treu nach der Wirklichkeit, u. das ist das gewöhnliche P.; od. als etwas anderes, was er nur vorstellt, etwa eine Sängerin als Sappho od. als die Sanges- u. Dichtkunst überhaupt, einen Napoleon als Julius Cäsar, eine Schönheit als Venus etc., u. das nennt man zuweilen ein historisches od. auch allegorisches P., von welchem letztern namentlich Rubens Proben gibt. In der Regel versteht man aber unter historischem P. das im Geiste historischer Kunst aufgefaßte P. einer Person, auch überhaupt das P. einer historischen Person. Beim Portraitiren geschieht es oft, daß beim ersten Entwurf die Hauptzüge dem Gesicht sehr ähnlich sind, bei der weitern Ausführung aber diese Ähnlichkeit immer mehr verliert (Verlust der Ähnlichkeit). Dies kommt gewöhnlich daher, daß sich während der Arbeit der Gesichtsausdruck des Originals mehrfach ändert. Die Portraitmaschine ist eine von dem Amerikaner Hawkins erfundene, dem Storchschnabel ähnliche Maschine. Man fährt mit einem Stifte den Hauptumrissen nach um das Gesicht, u. das andere Ende des Stiftes zeichnet vermöge einer Vorrichtung das Gesicht auf einem, im Innern der Maschine befindlichen Blatt nach.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 376.
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