[149] Digestion (v. lat.), 1) (Chem.), Proceß, wobei ein fester Körper mit einer Flüssigkeit übergossen u. der Wärme ausgesetzt wird, hat die vollständige od. theilweise Auflösung des festen Körpers zum Zweck. Dies bewerkstelligen heißt digeriren, u. erfolgt auf einem eigens dazu eingerichteten Ofen (Digerirofen) in einem Behältniß (Digestor), dessen Temperatur durch eine besondere Vorrichtung stets auf derselben Höhe erhalten werden kann; 2) (Med.), so v.w. Verdauung; daher Digestionsorgane u. Digestionsproceß, so v.w. Verdauungsorgane u. Verdauungsproceß; 3) Beförderung der Eiterung der Geschwüre. Daher Digestivmittel (Digestiva), theils Verdauung befördernde Mittel, als Schleim zertheilende, auflösende u. zugleich gelind stärkende Mittel, Neutralsalze, mit bitteren u. gewürzhaften Substanzen, gewöhnlich in Pulverform (Digestivpulver, Pulvis di gestivus); theils Zeitigung u. Eiterung des Geschwüres befördernde Mittel, so Digestivsalbe (Unguent. digestivum), Hauptbestandtheil Terpentin.