Budsdo

[427] Budsdo, in Japan die aus Indien gekommene Religion des Buds od. Sjaka (Buddha s. Buddhismus). Sie ward daselbst um 60 n. Chr. zuerst bekannt, aber erst seit 600 weiter verbreitet, durch Darma, den 33. auf Buds folgenden Lehrer. Die Hauptlehren dieser Religion sind: Amida (Omito) ist ewig, Schöpfer der Welt u. höchster Regierer aller Himmel u. Regionen der Seligkeit, Vater aller Seligen u. Beschützer aller Geister. Er ward Mensch, lebte über 1000 Jahre auf der Erde u. ward Erlöser der Menschen; durch ihn nur in Vergebung der Sünden u. Seligkeit möglich, wenn man tugendhaft lebt u. seine 5 Verbote (Gokai) beobachtet. Der Sünder kommt auf eine, seinen Vergehungen angemessene Zeit in die Hölle, auf Amida's Fürsprache lindert der oberste Höllenrichter die Strafe u. läßt die Verdammten bald wieder auf diese Erde zurückkehren, um erst in Thieren, dann in Menschen zu wohnen u. sich als diese der Seligkeit od. neuen Verdammniß theilhaftig zu machen. Die Tempel dieser Religion heißen Tira, stehen an erhabenen Plätzen u. in Lusthainen, sind sehr hoch, mit geschnitztem Bildwert verziert u. haben in der Mitte einen geschmückten Altar mit vergoldeten Götterbildern, vor denen wohlriechende Kerzen brennen. Das von Annan u. Kasja, zweien Schülern des Buds, gesammelte Religionsbuch heißt Foke Kio (d.i. Buch der schönen Blumen).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 427.
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