Eisfeld

[593] Eisfeld, 1) Amt im Herzogthum Meiningen, auf dem Thüringer Walde; 31/2 QM., 13,600 Ew.; hat viel Wald, der aus Fichten, Tannen u. Buchen besteht; merkwürdiger Wechsel von Gesteinarten durch einander, mancherlei Mineralien, kargen Boden u. rauhes Klima, daher die Haupterwerbsquellen der Wald, die Weide u. die Holzarbeiten sind; Werra, Itz u. Schleuse haben hier ihren Ursprung 2) Stadt u. Amtssitz darin an der Werra; alte Kirche, Schloß; treibt Landbau, Wollspinnerei, Tuch-, Woll-, Leinen- u. Baumwollweberei, Tabakfabrikation, Gerberei, Schuhmacherei; Wollmärkte, Steinbrüche, Mühlen; liegt an der Eisenbahn von Eisenach nach Koburg. – E. kommt schon 791 vor u. erhielt 1223 Stadtrecht; unter Balthasar kam E. an Thüringen, 1420 an Kursachsen; Herzog Wilhelm verkaufte E. 1447 auf kurze Zeit an Apel von Vitzthum; 1632 wurde es von Wallensteins Truppen u. 1640 von den Baiern verbrannt. 1080 kam es an die Linie von Sachsen-Hildburghausen, welche Anfangs, da der Herzog hier residirte, Sachsen-E. hieß, bis die Residenz nach Heldburg u. Hildburghausen verlegt wurde; am 29. bis 30. Juli 1852 große Feuersbrunst.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 593.
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