Fabritĭus

[61] Fabritĭus, 1) Joh., mit dem Beinamen Montanus, geb. 1526 zu Berken im Elsaß, studirte seit 1545 in Marburg, dann in Wittenberg unter Melanchthon Theologie, wurde 1547 Pfarrer bei Zürich u. 1557 Prediger in Chur, wo er den Versuch machte, das Hochstift Chur zu säcularisiren (vgl. F. Meyer, Mißlungener Versuch, das Hochstift Chur zu säcularisiren in den Jahren 1558–61); er starb 1566 u. schr. u.a. Poemata, Zür. 1556. 2) Ludwig von F., geb. 1648 im Fort Oranien in Brasilien, begab sich in russische Kriegsdienste u. avancirte bis zum Oberstlieutenant, gerieth aber mehrere Male in Gefangenschaft, aus der er zuletzt 1671 in Ispahan vom holländischen Gesandten losgekauft wurde; er ging 1677 in schwedische Dienste u. wurde 1679 schwedischer Gesandter am russischen Hofe; 1687 wurde er in den Adelstand erhoben; aus Persien, wohin er mehrere Handelsreisen unternommen hatte, kehrte er 1700 zurück u. starb 1729 in Stockholm. Seine Lebensbeschreibung, Stockh. 1762.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 61.
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