Fahnenberg

[73] Fahnenberg, eine alte, früher bei der Breisganschen Ritterschaft u. in dem fränkischen Canton Rhön-Werra immatriculirte, seit dem 18. Jahrh. in den Freiherrnstand erhobene u. jetzt in Baden u. Sachsen-Meiningen begüterte Familie; merkwürdig sind: 1) Franz Ferdinand Mayer, war Stadtschreiber in Freiburg im Breisgau u. rettete 1713 durch sein kühnes, entschlossenes Benehmen die von den Franzosen belagerte Stadt (s.u. Spanischer Erbfolgekrieg), wofür ihm von Freiburg das erbliche Ehrenbürgerrecht u. vom Kaiser 1715 der Reichsadelstand mit dem Prädicat von F. verliehen wurde. 2) Egid, Enkel des Vorigen, geb. 1749 in Mons, war seit 1795 kaiserlicher Directorialgesandter in Regensburg u. starb 1826; er ist bekannt durch seine Schriften über Geschichte u. Staatsrecht. 3) Freiherr Karl Heinrich, Sohn des Vorigen, geb. 1779 zu Freiburg im Breisgau, wurde 1819 badischer Oberpostdirector u. führte die Eilposten in Deutschland ein; seit 1835 privatisirte er in Baden-Baden, mit Untersuchungen über die Geschichte u. Natur des Schwarzwaldes beschäftigt, u. starb 1839. Er schr.: Die Heilquellen am Kniebis, Baden 1838; Actenstücke über die badische Territorialhoheit, Karlsr. 1818. 4) Freiherr Anton, Bruder des Vorigen, geb. 1783 u. seit 1822 vermählt mit Johanna geb. Gräfin Seilern u. Aspang.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 73.
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